11. September 2007

Die Goten

Unter dem Druck der immer weiter vordringenden Hunnen suchten die Goten im
verzweifelten Bemühen um Sicherheit den Schulterschluss mit dem Römischen Reich.
Doch das erwies sich als schwerwiegender Fehler: Die Goten wurden in Lagern am
Rande der Reichsgrenzen eingepfercht, von römischen Offizieren misshandelt und
mussten Hunger leiden, während ihre Kinder als Sklaven verkauft oder gegen
Hundefutter eingetauscht wurden. Als der Hunger unerträglich wurde, brachen
sie mit verheerender Kraft gegen die Städte der römischen Provinzen los. In der
berühmten Schlacht von Adrianopel schlugen sie die römische Armee vernichtend
und töteten Kaiser Valens, dessen Leichnam nie gefunden wurde.
Rom musste einen Vertrag mit den Goten schließen, aber es war eine für die Goten
unvorteilhafte Vereinbarung: Sie wurden in die römische Armee aufgenommen und an
vorderster Front verschlissen. Die Goten starben zu Tausenden, während die
römischen Soldaten überlebten. 13 Jahre ging das so, dann erhob sich der junge
Gotenkönig Alarich erneut, um eine bessere Behandlung und eine Heimat für sein
Volk zu erringen. Als die unaufrichtigen Römer dies ablehnten, marschierte
Alarich gegen Rom und zerstörte die Stadt in drei Tagen brutalen Plünderns und
Mordens. Alarich starb kurz darauf an einem Fieber, aber für Rom war dies der
Anfang vom Ende. Ironischerweise waren es ausgerechnet die Goten, die die
untergehende Kunst und Kultur Roms in ihren neuen gotischen Königreichen
bewahrten, während Rom selbst verging.

Keine Kommentare: