11. September 2007

Die Wikinger

Lange galten die Wikinger als Plünderer und Krieger, doch nach und nach hat die archäologische Forschung das sehr eingeengte Bild in Teilen revidiert und vor allem erweitert. Demnach waren die Wikinger auch Erforscher und Händler, deren schlanke Schiffe sie den gesamten Weg von Arabien bis zur Küste der Neuen Welt trugen - Jahrhunderte bevor Kolumbus auch nur seine Segel setzte. Ursprünglich siedelten die später als Wikinger benannten Stämme an den skandinavischen Küsten. Als seefahrende Krieger plünderten sie zwischen 517 und 1066 Küstengebiete und Inseln Europas, die sie oft auch kolonisierten. Sukzessive errichteten sie ein Handelsnetz, welches das heutige Europa, den Orient und den Norden Amerikas umfasste. Der große Wikingerkönig Harald vereinigte im 11. Jh. die Wikingerstämme und segelte 1066 mit 130 Schiffen gegen England. In der Schlacht von Stanford Bridge wurde seine Armee jedoch besiegt. Nur 30 seiner Schiffe kehrten nach Norwegen zurück. Mit Haralds Tod ebbte die Eroberungswelle der Wikinger ab. Am Ende wurden die Wikinger in die europäischen Kulturen assimiliert. So leitet sich der Name 'Russland' von dem Wort 'Russ' ab, das 'Rot' bedeutet und sich auf die roten Bärte der Wikinger bezieht, die sich dort angesiedelt hatten. Auch im Namen der Normandie klingt das Volk der Nordmänner nach. Als Krieger, Siedler, Erforscher und Händler haben die Wikinger wesentliche soziale und politische Veränderungen ausgelöst, unter anderem förderten sie ein weltweites Wirtschaftswachstum und bewirkten die Befestigung Europas. Ihr historisches Vermächtnis ist immens.

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