13. September 2007

Teil 1 - Von Jesus zu Christus

Das Christentum

Keine andere Weltreligion hat die Geschichte Europas und große Teile des Globus so geprägt wie das Christentum. Die Sendereihe beschreibt die Entwicklung der auf Jesus Christus und seiner Lehre gegründeten Religion von ihren Anfängen bis heute.

Teil 1 - Von Jesus zu Christus

Palästina zur Zeitenwende. Ein jüdischer Wanderprediger namens Jesus macht von sich reden. Er spricht von einem menschenfreundlichen Gott, lehrt die Umwertung aller Werte und verkündet das nahe Gottesreich. Einige Zeitgenossen lassen alles stehen und liegen und folgen ihm. Vielleicht ist er es ja, auf den sie seit langem warten, der Messias, der "Gesalbte des Herrn", der das geknechtete Israel wieder aufrichten werde. Die Jerusalemer Führungsschicht sieht das anders. Für sie ist er ein Aufrührer und Gotteslästerer. In einem Schauprozess fordert sie seine Verurteilung. Die römische Besatzungsmacht lässt ihn kreuzigen. Aber das Ende ist der Anfang. Die Jünger glauben an seine Auferstehung. Aus dem jüdischen Lehrer Jesus wird für sie ein theologisch gedeuteter Christus. In enger Gemeinschaft bleiben sie zusammen. Geleitet durch die Apostel löst sich die Jesusbewegung aus dem damaligen Judentum und breitet sich in Kleinasien aus. Ein Pharisäer namens Saulus wandelt sich vom Gegner zum glühenden Verfechter der "frohen Botschaft" von der Auferstehung. In drei großen Missionsreisen trägt er sie weit ins Römische Reich. Unter Kaiser Nero kommt es in Rom zu einer blutigen Verfolgung. Nach einem jüdischen Aufstand zerstören römische Legionen Jerusalem und den Tempel. Das Judentum zerstreut sich in der damaligen Welt.

Aus dem tiefen Asien kam der Kult des Midras. Diesem Gott zu Ehren tötete man während der Zeremonien einen Stier. In solchen Kulten suchten die Menschen wie zu allen Zeiten eine Antwort auf die Frage nach dem Woher und Wohin.

Erlösung durch Tod und Auferstehung Christi galt für alle, die an ihn glaubten. Doch diese Botschaft wurde jahrelang nur mündlich überliefert. Die Zeitgenossen Jesu starben aus. Man begann, die Erinnerung an sein Leben, an seine Worte festzuhalten. So entstanden die Evangelien. - Sie sind keine Biografien, keiner hat Jesus persönlich gekannt. Die Bibel ist das Ergebnis einer langen Entwicklung.

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